Industrieschilder: Warnungen, die nicht verpuffen

„Halt, stopp, stehenbleiben! Das ist eine Warnung!“ Wer diese ernste Aufforderung hört, wird wahrscheinlich etwas angestellt haben, das von dem Beamten, der den Satz spricht, nicht durch ein lockeres „Sorry!“ weggesteckt werden kann. Es empfiehlt sich daher, lieber unverzüglich stehen zu bleiben, ehe die Sache noch ernster wird, als sie eh schon ist.

Weniger dramatisch wirken dagegen Warnzeichen bzw. Warnschilder. Diese Form der Industrie- und Hinweisschilder sind meist genormt, das heißt, dass man sich die Motive für das Warnschild nicht nach eigenem Gusto aussuchen und gestalten lassen kann. Und mal ehrlich: das wäre ja auch suboptimal. Man stelle sich einmal vor, das Warnschild, das auf Hochspannung hinweist, wäre nicht mit dem zickzackförmigen Blitz und dem gelben Untergrund versehen, sondern mit immer wieder anderen Motiven – das wäre nicht nur merkwürdig, sondern auch noch gefährlich. Wahrscheinlich könnte auch eine überdimensionierte Steckdose die Gefahr signalisieren, oder gar ein riesengroßer Phasenprüfer. Aber Individualität zählt hier nicht, und das soll auch gar nicht sein. Für Industrieschilder gilt, dass sie eine Sprache sprechen müssen. Eine, die jeder versteht.

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Warnung, Gebot, Verbot

Industrieschilder lassen sich in drei Bereiche unterteilen. In Gebotsschilder, Verbotsschilder und Warnschilder. Um eine Wertung geht es dabei jedoch nicht. Es ist keineswegs so, dass Verbotsschilder „wichtiger“ wären als Gebotsschilder. Oder dass Warnschilder nicht so ernst genommen werden müssen wie Verbote. Die Botschaften unterscheiden sich, sie sind aber gleichsam wichtig.

Oberstes Gebot Sicherheit

Gebotsschilder übernehmen in gewisser Weise das Denken für die Menschen. Was auf den ersten Blick vielleicht manchmal überflüssig erscheinen mag, ergibt auf den zweiten einen Sinn. So ist das Gebotsschild mit dem Hinweis, dass man für bestimmte Arbeiten eine Sicherheitsbrille tragen soll, scheinbar lachhaft, da Profis das doch genau wissen. Aber auch einem Profi kann es passieren, dass er sich beispielsweise auf die Arbeit mit einer Flex vorbereitet und dabei mit den Gedanken schon bei seiner nächsten Tätigkeit ist. Vergisst es so in Gedanken, die Schutzbrille aufzusetzen, kann das unangenehme Folgen haben. Sehr unangenehme sogar.

Wenn es ohne Verbot nicht geht

Wenn wir bei dem Beispiel mit der Schutzbrille bleiben, könnte man – auch wenn es durchaus ein wenig zynisch klingt – noch sagen: Ok, wer nicht hören will, muss fühlen. Wenn der Profi vergisst, seine Brille aufzusetzen und sich deshalb womöglich unnötigerweise verletzt, ist das Pech. Er hat aber niemanden sonst zu Schaden kommen lassen. Verbotsschilder sind daher anders ausgelegt, denn sie sollen nicht nur den Einzelnen schützen, sondern auch andere. In einem Arbeitsbereich, wo leicht entzündliche Gase oder sonstige Stoffe wirken, kann das Anzünden einer Zigarette lebensgefährlich sein. Und zwar für den unaufmerksamen Raucher selbst und für die Menschen in seiner Umgebung. Um hier Sicherheit zu gewährleisten, ist das Verbotsschild unausweichlich.

Das Warnschild kann Leben retten

Warnschilder könnte man als Schilder bezeichnen, die an die eigene Denkfähigkeit appellieren. Anders als bei Firmenschilder. Klingt vielleicht ein bisschen überspitzt, aber so ist es letztlich tatsächlich. Ein Warnschild weist auf akute Gefahren hin und zeigt gleichzeitig, wie man sich vor ihnen schützen kann. Wer Warnschilder nicht ernst nimmt, handelt fahrlässig und sollte dringend seine grundsätzliche Haltung überdenken. Warnschilder können Leben retten, das darf man nie vergessen.

Tim Allen ist nur im Fernsehen lustig

Wahrscheinlich hat jeder schon einmal von der amerikanischen Sitcom „Hör mal, wer da hämmert“ gehört. In den USA, aber auch in Deutschland, war die Serie um den „Heimwerker-King Tim Taylor“ ein absoluter Reißer. Der Grund: Tim besitzt kaum handwerkliche Fähigkeiten, stellt sich aber als Profi dar. Die Folgen sind gravierend und lustig. Tim verletzt sich regelmäßig, zerstört ungewollt Werkzeug und jagt auch schon mal eine Garage oder ähnliches in die Luft.

Im städtischen Krankenhaus kennt man Tim persönlich, er hat spezielle Tarife und Zimmer, in denen er versorgt wird. Das alles ist wirklich witzig, zumal die Figuren um den Heimwerker-King allesamt hervorragend besetzt sind.

Lustig ist das aber nur im Fernsehen, im wirklichen Leben gilt es, auf sich und andere aufzupassen. Industrieschilder helfen dabei.